
Ein Blick zurück
Das Foto stammt aus dem Jahr 1970 – in diesem Jahr standen wir zum ersten Mal auf Skiern. Schon bald darauf fuhren wir regelmäßig am Steinbachlift, der für uns mehr war als nur eine kleine Liftanlage. Hier lernten nicht nur wir das Skifahren, sondern auch unsere Kinder, deren Freunde und viele Verwandte. Der Lift war ein zentraler Treffpunkt in den Wintermonaten, ein Ort voller gemeinsamer Erlebnisse und unbeschwerter Kindheitstage. Doch diese Erinnerungen gehören der Vergangenheit an. Der Steinbachlift existiert heute nicht mehr. Die Betreiber kämpften lange ums Überleben, doch der fortschreitende Schneemangel machte den Betrieb zunehmend unrentabel. Schließlich musste die Anlage vor der Wintersaison 2007 endgültig geschlossen und abgetragen werden. Unsere Enkelkinder werden sich kaum vorstellen können, welche Freude wir hier als Kinder hatten, wie wir unermüdlich die Pisten hinunterfuhren und den Winter in vollen Zügen genossen.
Ein Wandel ist unvermeidbar
Der Klimawandel hinterlässt deutliche Spuren im Wintersport – besonders kleine, tief gelegene Skigebiete kämpfen ums Überleben. Steigende Temperaturen und unzuverlässige Schneefälle haben bereits zahlreiche Lifte zum Stillstand gebracht. Der Steinbachlift steht stellvertretend für viele andere, die aus ähnlichen Gründen schließen mussten. Ein prominentes Beispiel ist der Dachsteingletscher, einst ein beliebtes Skigebiet. Doch der Gletscherschwund ließ den Skibetrieb zunehmend unrentabel werden. Im März 2023 wurden die Schlepplifte abgebaut – das endgültige Aus des Skigebiets war besiegelt. Doch das bedeutet nicht, dass Winterregionen keine Zukunft haben. Vielmehr ist es notwendig, neue Wege zu gehen. Statt sich auf alpinen Skisport zu verlassen, könnten Regionen alternative Winterangebote fördern – Schneeschuhwandern, Skitourengehen, Langlauf oder nachhaltige Erlebnisse in der Natur.
Verantwortung für Generationen
Die Herausforderung besteht darin, die Tradition des Wintersports zu bewahren, ohne dabei gegen die Natur zu arbeiten. Der Klimawandel verlangt Anpassungen, aber er bietet auch die Möglichkeit, neue, nachhaltige Konzepte zu entwickeln. Es liegt an uns, diese Chancen zu erkennen und aktiv mitzugestalten, damit auch die kommenden Generationen die Freude am Winter erleben können – wenn auch vielleicht auf eine andere Weise als wir es noch aus unserer Kindheit kennen.
Ein herzliches Dankeschön an Georg Perschl und die Facebook-Gruppe „Göstling einst und jetzt“ für dieses wertvolle Foto, das Erinnerungen an eine besondere Zeit wachhält.